TAR-ZAN __2011 | Performance | ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie __
   

Angelehnt an die 1912 von Edgar Rice Burroughs erdachte Figur des Tarzans, gibt Markus Walenzyk in seiner Performance immer wieder den charakteristischen Ruf, den markigen Schrei wieder, welcher, unverwechselbar in dessen frühen Verfilmungen, zu hören ist. So setzt sich dieser Performance auf ironische und kritische Art mit dem Mythos dieser Figur auseinander, persifliert den Archetyp des weißen, von Affen groß gezogenen, in der Natur aufwachsenden Menschen. Die Performance spielt mit dem Klischee Tarzan, einem König der Pulp-Fiction, einem Fundament der Pop-Kultur, einem Ur-Superhelden, geboren aus einer Nostalgie nach dem Ursprünglichen, entstanden aus der Sehnsucht einer sterilen Zivilisation nach ihren Wurzeln. Die Performance transportiert ihn ins zeitgenössische und setzt ihn im Zuge dieser Ausstellung in den Kontext einer globalisierten Welt. Die Figur streift durch die Ausstellung, einen artifiziellen Raum, einen Medienjungel, aus fremden Bildern und Geräuschen. Unauffällig mischt er sich unter die Besucher, passt sich an, schlendert durch die Räume, ist Teil der Gesellschaft, einer modernen und zivilisierten Welt, voller Normen und Strukturen. Immer wieder aber, völlig unvermittelt, bricht er aus, löst sich von Regeln und Zwängen, und ruft, schreit, warnt, droht. Mit dem ertönenden Schrei kommt etwas urstämmiges, animalisches, unterdrücktes und unbändiges zum Ausdruck.

Inspiriert wurde diese Arbeit durch die in der Ausstellung(The Global Contemporary - Kunstwelten nach 1989) auftauchenden multikulturellen Einflüsse, den afrikanischen Bilderwelten und Bezügen, (neo-)kolonialistischen Reflexionen und Tendenzen.